Strumpfband

In ursprünglicher Form ist das Strumpfband nichts weiter als ein Stück Stoff, der über einen Strumpf um das Bein geschlungen wird. Damit wird das Herunterrutschen verhindert. Je nach Mode, geschah dies unter- oder oberhalb des Knies.

Früher wurden Strumpfbänder von beiden Geschlechtern getragen. Ab dem 19. Jahrhundert wurde das Strumpfband jedoch nur noch vom weiblichen Geschlecht benutzt. Es musste nicht mehr gebunden, sondern nur noch über das Bein gezogen werden. Somit wurde des am Oberschenkel versteckt platziert. Ein blaues Band wird gerne getragen, da somit dem Brauch gerecht wird. Diese Tradition hatte sich unter den Menschen gehalten und dauert zum Teil bis heute an.

Gegenwärtig werden Strumpfbänder nicht mehr nur ausschließlich zu brauchbaren Absichten benötigen. Sie gehören aber als althergebrachtes Zubehör zu jedem Brautoutfit. Dank der modernen Strumpfmode ist die förmliche Zweckdienlichkeit des Strumpfbandes lange ausgestorben. An vielen Hochzeiten ist es Brauch, das Band der Dame während der Festlichkeiten zu vergeben. Bei jedem Gebot wird durch die Braut das Kleid immer mehr höher angehoben. Wer natürlich den größten Vorschlag abgegeben hat, ist der Besitzer dieses Bandes. Das Hochzeitspaar kann sich am Ende der Lizitation über einen hübschen Betrag erfreuen und hat dabei ihre Haushaltskasse etwas aufgebessert.

Auch ist es Brauch, das Strumpfband rückwärts in den weiblichen Gästen zuzuwerfen. Genauso wie beim Brautstrauß. Hierbei setzt die Dame ihr Bein auf einem Hocker ab und hebt ihr Hochzeitskleid an. Der Ehegatte streift dann vor den ganzen Gästen gemächlich den Stoff ab und wirft ihn den wartenden Menschen zu. Der Glückliche – so die Gerüchte – wird dann in absehbarer Zeit ebenfalls heiraten.

Bei europäischen Hochzeiten spielt dieses Kleidungsstück eine sehr besondere Rolle. Hier trägt die Braut den Hüfthalter so lange, bis ihr frischgebackener Ehemann es nach der Zeremonie einem unverheirateten männlichen Gast zuwirft, der voraussichtlich der nächste Ehemann werden soll.